Freunde & Förderer

GENDARMENMARKT BERLIN E.V.

BERLINER MORGENPOST – SABINE FLATAU – MITTWOCH, 26. JANUAR 2011

ABSTIMMUNG – DIE AHORNBÄUME AM GENDARMENMARKT BLEIBEN
BERLINER MORGENPOST – SABINE FLATAU
MITTWOCH, 26. JANUAR 2011

Fast 900 Berliner haben im Konzerthaus über das künftige Aussehen des Gendarmenmarkts entschieden. Das Votum war eindeutig und soll für die Planer bindend sein.

Variante D – der Gewinnervorschlag: Alle Ahornbäume werden erhalten. Auch die Stufen bleiben.

Alle Kugelahornbäume auf dem Nordteil des Gendarmenmarktes bleiben stehen. Das sagte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher nach der Abstimmung am Dienstag beim Bürgerforum im Konzerthaus zu. Die Auszählung am Abend ergab 596 Stimmen für den Erhalt der Bäume und 149 für die komplette Abholzung. Außer diesen beiden Varianten standen zwei weitere zur Auswahl. 54 Teilnehmer stimmten dafür, nur die Ahornbäume an der Charlottenstraße zu erhalten und die an der Französischen Straße zu fällen. 77 Stimmzettel gab es für die Variante, die die Ahorne an der Französischen Straße zu erhalten und die an der Charlottenstraße zu beseitigen. „Toll, dass sich so viele Menschen beteiligt haben“, sagte Lüscher, die selbst mit ausgezählt hatte, im Anschluss. „Allerdings haben wir das Abstimmungsergebnis erwartet.“

In etwa vier Monaten soll es eine neue Planung für den Nordteil des Gendarmenmarktes geben, die vom Erhalt der Bäume ausgeht. Dennoch müsse auch unter diesen Bedingungen ein barrierefreier Zugang zum Platz ermöglicht werden, sagte Lüscher. Der Bodenbelag solle behutsam repariert werden.

Der Abstimmung im Konzerthaus war eine zweistündige Podiumsdiskussion vorangegangen. Vertreter der Anlieger äußerten ihre Position. Für die Fällung aller Kugelahorne sprach sich Hans Jörg Duvigneau von der Französischen Kirche aus. Man könne nicht sicher unter den „Bäumchen“ laufen, sagte er. Auch der Vertreter der Interessengemeinschaft Friedrichstraße forderte freie Sichtachsen auf dem Platz und plädierte dafür, die Bäume zu beseitigen. „Wir lieben diesen Platz so wie er ist“, erklärte dagegen Ada Withake-Scholz vom Verein Freunde und Förderer des Gendarmenmarktes. Er will, dass der Platz seine Gestalt behält und behutsam repariert wird. Die Ahornbäume gehörten zur Vielfalt des Platzes und sollten bleiben, forderte Jochen Brückmann von der Industrie- und Handelskammer. Aus Zehlendorf war Peter Rekittke zum Bürgerforum gekommen. Er setze sich dafür ein, dass alle Bäume bleiben, sagte der Jurist. Auch Hannelore Snigola aus Lichtenrade stimmte für diese Variante. „Berlin sollte nicht unnütz Geld ausgeben“, sagte sie.